Blaue, rote und schwarze Pisten kennt jeder, der schon einmal Skifahren oder Snowboarden war. Wahrscheinlich weißt du auch, dass Blau einfach, Rot mittel und Schwarz schwierig bedeutet. Mehr oder weniger. Denn eigentlich geht es bei der farblichen Pistenkennzeichnung hauptsächlich um die Steigung bzw. das Gefälle. Im Großen und Ganzen dreht sich aber alles um ein Thema: Sicherheit.
Aber was bedeutet nun eine schwarze Raute, ein grüner Kreis oder eine gelb markierte Piste? Und sind die Pistenmarkierungen eigentlich in jedem Land gleich? Wir haben mit unseren Wintersportexperten gesprochen und zusammengefasst, was du zum Thema Pistenmarkierungen wissen musst.
In erster Linie sind die Farben Empfehlungen und bieten Wintersportlern eine freiwillige Orientierung. Der „Schwierigkeitsgrad“ soll in Kombination mit einer gesunden Selbsteinschätzung zu einem sicheren Miteinander auf den Pisten beitragen.
Je nach Können, Tagesverfassung und aktuellen Schnee- und Wetterbedingungen muss jeder Skifahrer und Snowboarder selbst entscheiden: Traue ich mir diese Piste zu, oder versuche ich es lieber mit einer anderen, leichteren Abfahrt? Kann ich die Piste sicher befahren, oder gefährde ich durch meine unzureichende Fahrtechnik mich und andere? Gips und Krücken gehören auch in dieser Saison nicht zu den Skfashion-Trends.
Folgende Faktoren können die Entscheidung beeinflussen:
Die Bestimmung der Farbe für die Pistenmarkierung erfolgt nach dem Motto: Je steiler, desto schwieriger. Zumindest ist das in den meisten Ländern im Alpenraum der Fall. Dazu wird die durchschnittliche Neigung des Geländes auf dem jeweiligen Streckenabschnitt mithilfe spezieller Messgeräte ermittelt.
Auch wenn eine blaue Piste bei Eis schnell von einer einfachen zu einer schwierigen Piste werden kann: Durch Wetterbedingungen ändert sich die Farbe nicht. Sie müssen stets vom Skifahrer oder Snowboarder selbst berücksichtigt werden. Dauerhafte bauliche Veränderungen können hingegen ein Anlass sein, die Farbmarkierung einer Abfahrt zu ändern.
Wir fassen zusammen: Eigentlich bestimmt die Steigung und nicht die Schwierigkeit die Farbe der Pistenkennzeichnung. Wer in den Alpen Ski fährt, sollte sich mit den gängigen Pistenmarkierungen in jedem Skigebiet schnell zurechtfinden. Zur Wiederholung findest du hier noch einmal die Beschreibungen.
Gut zu wissen: Farblich gekennzeichnete Pisten werden regelmäßig (zumindest täglich) kontrolliert, präpariert und gegen Lawinen gesichert.
Blau sind all jene Pisten markiert, die ein Gefälle von maximal 25 Prozent aufweisen. Ausgenommen sind kurze Teilstücke im offenen Gelände. Blaue Pisten sind ein Fall für Anfänger, Kinder und Wiedereinsteiger. Sie eignen sich gut zum Lernen und Üben der technischen Grundkenntnisse und sind meist relativ breit.
Das durchschnittliche Gefälle einer roten Piste liegt zwischen 25 und 40 Prozent. Rote Pisten sind in der Regel etwas schmaler als blaue Pisten und ideal für fortgeschrittene Skifahrer und Snowboarder geeignet. Viele Wintersportler nutzen rot markierte Abfahrten, um sich auf steilere Gefilde vorzubereiten oder ausgiebig zu carven. Aber auch kurze Schwünge sind auf mittelschweren Pisten ein Genuss.
Alle Pisten, deren Gefälle mehr als 40 Prozent beträgt, sind mit schwarzer Farbe gekennzeichnet. Für Anfänger ist das Fahren auf schwarzen Pisten gefährlich. Wer im Kurzschwung und im schnellen Fahren geübt ist, hat dort durchaus seinen Spaß. Vom Carven ist auf steilen Pisten jedoch abzuraten. Rote Pisten sind für dich eine Herausforderung? Dann solltest du schwarze Pisten ebenfalls meiden.
Grün:
Gelb, orange oder rot gestrichelt:
Freier Skiraum:
Alles, was sich außerhalb der markierten Pisten befindet, gilt als freier Skiraum − auch als Gelände oder Off-Piste bezeichnet. Diese Gebiete werden nicht kontrolliert oder gesichert. Sie sollen daher ausschließlich von erfahrenen Skifahrern und Snowboardern genutzt werden.
Andere Länder, andere Pistenmarkierungen. Das gilt zwar nicht für den Alpenraum, aber es gibt doch einige Beispiele anderswo. Diese haben wir im Folgenden für dich übersichtlich zusammengefasst (Prozentzahlen = Gefälle).
Schweden und Norwegen
Nordamerika
Hinweis: Die farblichen Pistenkennzeichnungen im nordamerikanischen System stehen immer nur innerhalb eines Skigebiets im Verhältnis zueinander. Das heißt: Ein grüner Kreis kann in verschiedenen Skigebieten unterschiedliche Schwierigkeitsgrade bedeuten.
Den meisten Skifahrern ist es schon passiert: Plötzlich befindest du dich vor oder auf einer Piste und kommst nicht mehr weiter. Zu steil, zu eisig, zu buckelig. Panik. Keine Kraft mehr. Schlechte Sicht.
Egal aus welchem Grund – wenn möglich drehst du noch um und fährst mit dem Lift hinunter. Im Notfall wendest du die Rutschtechnik an und rutschst am Rand der Piste langsam bis zur nächsten Abzweigung. Bei Sichtproblemen empfiehlt sich die Einkehr in die nächste Hütte.
Laut den allgemeinen Verhaltensregeln des internationalen Skiverbands FIS muss jeder Skifahrer und Snowboarder …
Besondere Vorsicht ist diesbezüglich bei Nebel und Schneefall geboten – nicht nur aufgrund der verschlechterten Sicht. Neuschnee etwa erfordert beim Fahren einen erhöhten Kraftaufwand und kann auf sonst ebenen Pisten zu Buckelbildung führen.
Auch bei Wind und Kälte benötigt der Körper mehr Energie als bei höheren Temperaturen, um sich warm zu halten. Ein nicht zu unterschätzender Faktor! Zu guter Letzt, denk dran: Die Pistenverhältnisse eines Hanges können sich im Tagesverlauf drastisch ändern. Beurteile die Lage daher bei jeder Abfahrt neu!
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